How to...
Finja Rau#Bioblitz2022
Biodiversität mit dem Smartphone erfassen - aber wie?
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| Karin Rabe und Annika BeckmannBrauchen auch Vögel Abstands- und Hygieneregeln?
Bei der Winterfütterung von Vögeln steht so mancher immer noch vor einer Gewissensentscheidung. Jahrelang war die Fütterung von Vögeln in der Fachwelt umstritten. Als Hauptargument gegen die Fütterung wurde vor allem die Möglichkeit der Ansteckung der Vögel am Futterhäuschen angeführt. Auch die Befürchtung, dass regelmäßige Fütterung die Vögel behäbig macht und sie ihre natürliche Nahrungssuche weitgehend aufgeben würden wurde häufig geäußert.
Heute herrscht jedoch allgemeiner Konsens darüber, dass Fütterung, besonders in der kalten Jahreszeit Sinn macht. Dies ist dem dramatischen Artenrückgang in der heimischen Vogelwelt geschuldet. Auch „Allerweltsarten“ wie Haus- oder Feldsperling haben stark abgenommen.
Unumstritten kann man zudem durch eine Futterstelle vor dem Fenster bequem aus der warmen Stube heraus Vögel beobachten, Artenkenntnis erweitern und Verhaltensbeobachtungen machen. Man wird also für den Einsatz direkt belohnt.
Dennoch: Auch bei der Fütterung sollten Regeln eingehalten werden:
Wir sollten uns bewusst sein, dass Fütterung allein die Probleme der Vogelwelt nicht löst. Durch eine möglichst abwechslungsreiche Gartenstruktur, den Verzicht von Giften und ein reiches Angebot an Nistmöglichkeiten kann man die Vogelwelt auch im heimischen Garten unterstützen.
Dennoch bietet sich natürlich die Möglichkeit die Tiere beim Besuch an der Futterstelle zu beobachten und einen kleinen Einblick in die Vielfalt der heimischen Fauna zu erhalten und etwas Spannung in den ansonsten wahrscheinlich eher etwas kargen winterlichen Garten zu bringen. Die Beobachtungen können dann auch für die Stunde der Wintervögel am kommenden Wochenende dokumentiert werden.
Und um die tristen Wintertage noch etwas ereignisreicher zu gestalten, basteln wir unsere Futterquellen am besten auch noch selbst.
Dazu wird benötigt:
Nun bestreichen wir zunächst die Papierrollen mit einer Schicht Erdnussbutter und rollen diese dann durch unsere Körnermischung. Schon ist die Futterstation fertig. Diese wird nun entweder direkt über einen Zweig gestülpt oder mithilfe eines Bindfadens, der durch die Rolle gefädelt wird, an einem Ast befestigt.
Bei Körnerfutter werden die meisten Besucher Meisen, Finken oder Sperlinge sein.
Wer auch Rotkehlchen, Amseln, Wacholderdrosseln oder den kleinen Zaunkönig anlocken möchte kann weiches Futter zur Verfügung stellen. Dazu eignen sich zum Beispiel Rosinen, Haferflocken oder Kleie.
Viel Spaß beim Beobachten!
Wenn ihr mögt, könnt ihr uns eure Besucher an der Futterstelle bei Instagram oder Facebook zeigen.
Wer nun noch tiefer in die Materie einsteigen möchte, dem sei das Buch „Vögel füttern aber richtig“ von Prof. Peter Berthold und Gabriele Mohr empfohlen. Der Bestseller ist bei Kosmos erschienen, wurde 2017 neu überarbeitet und kostet 12,00 €.