| Coding da Vinci Niedersachsen

Bekenntnisse eines Kultur-Hackathons

Was ist ein Hackathon?

Der Begriff setzt sich – wie sich vielleicht erahnen lässt – aus den Worten Hacken und Marathon zusammen. Die Teilnehmenden erarbeiten dabei innerhalb eines festgelegten Zeitraums kreative, nützliche oder auch unterhaltsame (Software-) Lösungen für eine vorher gestellte Aufgabe.

Was macht Coding da Vinci besonders?

Erstens werden die Daten, mit denen hier gearbeitet wird, von Kulturinstitutionen zur Verfügung gestellt. Es handelt sich dabei um offene Kulturdaten, d.h. sie werden unter offenen Lizenzen zur Verfügung gestellt, sodass alle Interessierten damit arbeiten können. Kulturdaten können dabei von Digitalisaten von Gemälden, Handschriften, Zeichnungen, Landkarten, Fotografien bis hin zu Videos, Sounds oder 3D-Modellen reichen.

Zweitens haben die Teams bei Coding da Vinci deutlich mehr Zeit für die Entwicklung von Anwendungen als bei klassischen Hackathons. Im Fall von Coding da Vinci Niedersachsen waren es 14 Wochen. Bei klassischen Hackathons ist es oft nur ein Wochenende. In dieser längeren Zeit wird ein gegenseitiges Kennenlernen der oft getrennten Welten kreativer Technologieentwicklung und institutioneller Kulturbewahrung ermöglicht. Coding da Vinci will entsprechend zu einer Vernetzung von Kultur- und Technikwelt beitragen.

Wie kann so ein Event in Zeiten von Corona funktionieren?

Alle Veranstaltungen im Kontext von Coding da Vinci Niedersachsen fanden digital statt. Über verschiedene Programme und Plattformen wurden Datenpräsentation, Austausch, Zusammenfinden in Teams, (Weiter-)Entwicklung der Projektidee bis hin zur abschließenden Preisverleihung Ende Januar 2021 auf Entfernung möglich gemacht.

Was ist mit den Daten des Braunschweigischen Landesmuseums passiert?

Das Braunschweigische Landesmuseum hat für Coding da Vinci Niedersachsen einen Teil seines Ziviluniformenbestandes zur Verfügung gestellt. Es handelt sich um insgesamt 125 hochauflösende Fotos von 81 Uniformen bzw. Uniformbestandteilen, die von Beamten im Herzogtum Braunschweig zwischen Mitte des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts getragen wurden. Doris Arianna Ahlgrimm und Niels Elburg nutzten diese für ihr Projekt Collective Pairs – eine Art digitales Memory-Spiel, das bei erfolgreicher Kombination der passenden Bilder weitere Informationen zu diesen vermittelt.

Wie geht es weiter?

Für Coding da Vinci geht es im April in Schleswig-Holstein weiter. Für die Civil Pairs – so heißt die Variante mit den Braunschweiger Ziviluniformen – werden noch die Hintergrundinformationen zu den jeweiligen Ziviluniformen eingefügt. Spielen ist aber jetzt schon möglich!

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