| Torsten Poschmann

Biberschwanz und Bärenkopf?

Eine kulinarische Reise ins Spätmittelalter

Heute machen wir eine kulinarische Reise ins Spätmittelalter, also in die Zeit, aus der überhaupt die ersten richtigen Kochbücher überliefert sind. Daraus haben wir eine Fischsuppe ausgewählt. Fisch und frisches Gemüse sind bekanntermaßen sehr gesund – und schlicht einfacher zu bekommen und nach zu kochen als andere mittelalterliche Gerichte wie Biberschwanz oder Bärenkopf.

Unsere Fisch- oder auch Krebssuppe ist angelehnt an zwei Rezepte aus dem „Tegernseer Klosterkochbuch“ von 1535. Die Kochbücher enthielten damals allerdings keine genauen Mengenangaben. Diese sind nach Erfahrung und Ausprobieren in moderner Weise aufgeführt.

Für 4 Personen:

  • 1 Bund Suppengrün (2 Möhren, 1 Stange Lauch, ½ Sellerieknolle)
  • 1-2 Schalotten/Zwiebeln
  • ½ Fenchelknolle
  • 3 EL Butter
  • 400 g Zanderfilet (oder anderer weißer Fisch) oder 200 g Krebsfleisch (ersatzweise ca. 10 Garnelen)
  • 300 ml Apfelsaft/Weißwein
  • 500 ml Fischfond
  • ½ l Wasser
  • 1 Brötchen
  • ½ TL weißer Pfeffer
  • 1 TL Salz

Zum Verfeinern nach Belieben würzen mit: Lebkuchengewürz, Safran, Ingwer, Paprika, Tabasco

Möhren, Schalotten, Sellerie, Lauch und Fenchel putzen und fein zerschneiden. Etwa die Hälfte des Fisch- oder Krebsfleischs mit Butter in einen Topf geben und leicht anrösten. Dann das zerschnittene Gemüse hinzufügen, ebenfalls kurz andünsten, mit Apfelsaft/Weißwein ablöschen und den Fischfond hinzufügen. Mit Pfeffer, Salz und weiteren Gewürzen abschmecken und 30 Minuten bei kleiner Hitze im geschlossenen Topf köcheln lassen. Das Brötchen im Wasser einweichen und pürieren. Das restliche Fleisch und das pürierte Brötchen unterrühren und gar ziehen lassen (nochmals 10-15 Minuten). Die Suppe dann mit Toastbrot, Weißbrot oder Baguette servieren.

Und hier könnt ihr live mitkochen:

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