| Annika Beckmann

Kükenalarm

Nach den Osterküken ist vor den Osterküken

Der Jahreswechsel ist gerade eben vollbracht, da wirft der oder die amtierende Volontär*in am Naturhistorischen Museum einen schnellen Blick in den Kalender: Wie liegt Ostern dieses Jahr? Diese entscheidende Frage bestimmt dann den Verlauf der nächsten Monate. Denn damit am Dienstag vor Ostern flauschige Küken im Museum schlüpfen können, will einiges gut organisiert werden.

Die Suche nach den Bruteiern beginnt. Meist wird hierbei auf Züchter*innen zurückgegriffen, die auch in vergangenen Jahren bereits Eier zur Verfügung gestellt haben. Dabei ist zum Beispiel das Archedorf in Steinlah schon oft zum Einsatz gekommen. Dort werden alte und seltene Haustierrassen (nicht nur Hühner) gehalten, sodass die Osterküken-Aktion auch einen Beitrag zum Erhalt dieser Rassen leistet. Wesentliche Voraussetzung bei der Beschaffung der Eier ist allerdings, dass kein Ei angenommen wird, bei dem nicht schon vorab geklärt ist, wer das potenzielle Küken, das daraus schlüpfen könnte, später wieder aufnimmt. So verpflichten sich die meisten Züchter*innen auch die Küken nach zwei Wochen in der Ausstellung wieder abzuholen und bei sich auf dem Hof oder im Garten aufwachsen zu lassen.

Sollte ein Züchter oder eine Züchterin nicht in der Lage sein, alle eigenen Küken wieder aufzunehmen, so hat sich Der Hof in Isenbüttel bereits mehrfach bereiterklärt den übrig gebliebenen Küken ein Zuhause zu bieten. Und ist so mittlerweile sogar selbst zum Spender von Bruteiern geworden. So gab es 2020 bereits Osterküken in der 2. Generation von dort. 2019 hatte das Museum das erste Mal Eier von den sogenannten Ostfriesischen Möwen ausgebrütet. Der damalige Züchter konnte nicht allen ausgebrüteten Küken wieder ein Zuhause geben und so fanden einige von ihnen in Isenbüttel Obdach. 2020 spendeten dann diese Osterküken-Alumni einige Eier für die Ausstellung im Museum und auch diese Küken kamen anschließend zurück auf den Hof.

Auch die Küken der 25. Osterkükenschau im Jahr 2021 können sich bereits auf ihren Umzug am 12. April freuen. Für die meisten geht es entweder zum Hof in Isenbüttel – die Ostfriesischen Möwen aus den Vorjahren bekommen Gesellschaft von einigen Serama-Küken – oder in die Gärten der Privatzüchter zurück. Die Sundheimer-Küken kommen auch wieder zurück zu ihren Elternvögeln auf die Höfe in Steinlah. Und wir vom Museum freuen uns auf den nächsten Schwung Bruteier, der uns im nächsten Jahr wieder flauschig süße Küken beschert.

Livestream der diesjährigen Küken

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