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1914...

Schrecklich kriegerische Zeiten

Ausstellung

Deutscher Soldat im Schützengraben, 1916-18, Foto aus den Sammlungen des Braunschweigischen Landesmuseums

100 Jahre nach einem Krieg, der sich zum ersten industriell geführten Massenkrieg der Geschichte entwickelte, präsentierte das Braunschweigische Landesmuseum die Sonderausstellung „1914…schrecklich kriegerische Zeiten“. Mit rund 900 m² Fläche gehörte sie zu den großen Gedenkausstellungen in Deutschland und beleuchtete nicht nur die Kriegsjahre von 1914 bis 1918 mit regionalem Bezug, sondern stellte auch die weitreichenden politischen Kriegsfolgen in den nachfolgenden Jahrzehnten dar.
 

Allein in Deutschland wurde in mehr als 200 Projekten an den 1. Weltkrieg Ereignis erinnert, die Braunschweiger Ausstellung zählte mit rund 950 m² Fläche zu den großen Gedenkprojekten. Die Besonderheit: mit einem regionalen Ansatz wurden nicht nur die Kriegsjahre 1914 – 1918 beleuchtet, sondern auch die weitreichenden politischen Auswirkungen des Krieges in den folgenden Jahrzehnten.

Der erste Teil der Ausstellung stellte den Kriegsverlauf an verschiedenen Fronten dar und dokumentierte andererseits die Situation der Zivilbevölkerung im Herzogtum bis hin zum Kriegsende mit dem Zusammenbruch der Monarchie und dem revolutionären Umsturz. Die Präsentation setzte dabei immer wieder Akzente im Bereich individueller Schicksale.

Im zweiten Teil der Ausstellung richtete sich der Fokus auf die Auswirkungen des Ersten Weltkrieges für den Freistaat Braunschweig. Wie erinnerte man sich an den Krieg und wie wurde die Erinnerung instrumentalisiert? Biographien bekannter und unbekannter Persönlichkeiten zeigten, wie dieses Epochenereignis eine ganze Generation politisch prägte. Die Lebensläufe der Braunschweiger Heinrich Jaspers, Dietrich Klagges, Otto Grotewohls oder Minna Faßhauers verdeutlichten, wie unterschiedlich sich Menschen in ihrem Lebensweg vor dem Hintergrund der „Urkatastrophe des 20. Jahrhunderts“ entscheiden konnten.

In einem Ausblick auf die Jahre nach 1945 wurden die Besucher*innen mit der nationalen und internationalen Erinnerungskultur konfrontiert: Von der militärischen Traditionspflege zur Versöhnung über den Gräbern seit den 1950er Jahren bis zur „Wiederentdeckung“ des Ersten Weltkriegs durch die Ausgrabungen der letzten Jahre.