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HEIMATSUCHER

Überlebensgeschichten des Holocausts für eine Welt ohne Rassismus

Ausstellung

Ausstellungsansicht der Sonderausstellung "HEIMATSUCHER" im Braunschweigischen Landesmuseum

Die Kabinettausstellung erzählte vom 16. Januar bis zum 20. Juni 2018 mit 13 Zeitzeugenportraits die Geschichte vor, während und nach dem Holocaust und gibt damit abstrakter Geschichte ein Gesicht.

Die Präsentation war in die Dauerausstellung der 1950er und 1960er Jahre integriert und bildete so einen Kontrast zwischen der damaligen Stimmung von Wiederaufbau und Wirtschaftsboom und dem Verdrängen der Schicksale von Holocaust-Überlebenden.

Jahrzehntelang haben Überlebende des Holocausts von ihrem Leben berichtet. Damit sie nicht verstummen, erzählt der Verein Heimatsucher e.V., ihre Geschichten über das Leben vor, während und nach dem Holocaust in dieser Ausstellung weiter. Die Ausstellung berichtet von Begegnungen mit Überlebenden und ermöglicht so auch zukünftig eine persönliche Begegnung mit Geschichte. Die Ausstellung lädt dazu ein, mitzufühlen, nachzufragen, den Überlebenden in Briefen zu antworten und selbst Verantwortung zu übernehmen. Auf diese Weise können die Besucherinnen und Besucher schließlich selbst die Geschichten der Überlebenden weitertragen: als "Zweitzeuge" oder "Zweitzeugin".

Die Wanderausstellung ist in die bisherige Präsentation zu den 1950er und 1960er Jahren in Deutschland integriert und bildet so den Kontrast zu der damaligen Stimmung von Wiederaufbau und Wirtschaftsboom, die in den ersten Jahrzenten nach Kriegsende herrschte. Eine Zeit, in der sich die deutsche Gesellschaft mit ihrer nationalsozialistischen Vergangenheit schwer tat. Die Ausstellung „HEIMATSUCHER“ erhält in dieser Form der Intervention eine besondere Eindrücklichkeit.

Der Verein Heimatsucher e.V. ist 2010 als Studienprojekt entstanden und seit 2014 ein eingetragener Verein, welcher sich in einem Zweitzeugenprojekt engagiert. Über die persönlichen Erzählungen von Holocaustüberlebenden macht der Verein Geschichte nachfühlbar und begreifbarer. Insbesondere junge Menschen verstehen die Bedeutung von Geschichte für ihr eigenes Leben erst durch die Begegnung mit einem Zeitzeugen. Doch Zeitzeugen werden nicht mehr lange sprechen können. Damit sie künftig nicht verstummen, erzählen die Vereinsmitglieder als "Zweitzeugen" ihre Geschichten in Ausstellungen und Schulklassen weiter.

Der Verein erhielt 2016 den startsocial-Sonderpreis der Bundeskanzlerin und den Zukunftspreis 2016 der Israelstiftung in Deutschland.