Ein Teil von uns

Deutsch-jüdische Geschichten aus Niedersachsen

Dauerausstellung

Die Inneneinrichtung der Hornburger Synagoge im Landesmuseum Hinter Aegidien

Seit genau 100 Jahren ist die barocke Hornburger Synagoge das Herzstück der Jüdischen Sammlung im Braunschweigischen Landesmuseum. Rund um das einzigartige Ensemble zeigt die Dauerausstellung „Ein Teil von uns. Deutsch-jüdische Geschichten aus Niedersachsen“ Braunschweigische Landesgeschichte aus jüdischer Perspektive.

In Niedersachsen wie überall in Deutschland war die jüdische Bevölkerung stets eine sehr kleine Minderheit. Dennoch ist sie Teil einer gemeinsamen Geschichte. Denn jahrhundertelang haben jüdische und nicht-jüdische Gesellschaften hier einen Kulturkreis geschaffen, der von intensivem Austausch und der Auseinandersetzung mit dem jeweils „Anderen“ geprägt war.

Was bedeutet es, als Minderheit in einer Gesellschaft zu leben, die sich zeitweise offen, dann wieder feindselig und oft sogar hasserfüllt zeigt? Die Ausstellung wirft Schlaglichter auf Menschen und Schicksale vom 18. bis ins 21. Jahrhundert und zeigt, mit welchen Herausforderungen sie konfrontiert waren: Da ist der kluge und kunstsinnige Alexander David, dessen Kontakte zum barocken Fürstenhof den Neubeginn einer jüdischen Gemeinde in Braunschweig ermöglichten. Da ist Israel Jacobson, der die Ideen der Aufklärung mit der jüdischen Tradition verband und von Seesen aus zu einem Begründer des weltweiten Reformjudentums wurde. Fritz Bauer prägte als braunschweigischer Generalstaatsanwalt den Begriff des „Unrechtsstaates“, und Bea Wyler übernahm hier 1995 als erste Frau in der Bundesrepublik ein Rabbinat.

Spektakulärer Mittelpunkt der Ausstellung ist die fast vollständig erhaltene Ausstattung der Hornburger Synagoge von 1766. Das deutschlandweit einmalige Ensemble wird seit 100 Jahren im Museum bewahrt und fasziniert seitdem jüdische wie nicht-jüdische Menschen gleichermaßen. Schenkungen und Leihgaben jüdischer Familien aus der Region und deren Nachkommen verknüpfen Objekte mit individuellen Schicksalen und lassen so deutsch-jüdische Geschichten aus Niedersachsen lebendig werden.

Die Ausstellung wird gefördert durch die Stiftung Braunschweigischer Kulturbesitz, das Niedersächsische Ministerium für Wissenschaft und Kultur, die Stiftung Niedersachsen und die Günter Kalkhof Stiftung.

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