Der unter dem Spitznamen "Schwarzer Herzog" bekannt gewordene Friedrich Wilhelm wurde seit seinem Tod auf dem Schlachtfeld im Herzogtum Braunschweig als Freiheitsheld verehrt. 1890 trugen Bürgerinnen und Bürger Braunschweigs mehr als 1000 Memorabilia in einer Ausstellung zusammen, die anlässlich seines 75. Todestages in der Aegidienkirche gezeigt wurde. Angesichts des großen Interesses wurde beschlossen, die Objekte zusammenzuhalten, und schon ein Jahr später, am 11. Oktober 1891, schlug die Geburtsstunde des "Vaterländischen Museums".
Nach diversen Ortswechseln – Stationen waren der Paulinerchor am Bohlweg und das ehemalige Aegidienkloster – wurde das Braunschweigische Landesmuseum, wie es seit 1938 hieß, im Jahr 1985 im sogenannten Vieweghaus am Burgplatz untergebracht. Braunschweigische Landesgeschichte wurde inzwischen auch an drei weiteren Standorten thematisiert: die Volkskunde in einem Bauernhaus in Bortfeld (Landkreis Peine), die Archäologie in der alten herzoglichen Kanzlei in Wolfenbüttel sowie jüdische Geschichte im ehemaligen Aegidienkloster.
Im Jahr 2020 beginnt die nächste Etappe in der Museumsgeschichte: Das in die Jahre gekommene Vieweghaus am Burgplatz, der Hauptstandort des Museums, muss aufwändig saniert werden. Rund 47,5 Millionen Euro investiert das Land Niedersachsen in die Zukunft des Hauses. Der Ausstellungsbetrieb wird während der Sanierung an wechselnden Orten im Stadtgebiet weitergeführt.