Mehr als Steine

Restaurierung archäologischer Funde

Die Objekte, um die sich unser archäologischer Fachrestaurator kümmert, unterscheiden sich in zweierlei Hinsicht von den Schützlingen anderer restauratorischer Disziplinen: Zum einen handelt es sich um Gegenstände aus ganz verschiedenen Materialien und zum anderen sind viele dieser Objekte nur in fragilen Fragmenten vorhanden. Die Lagerung der Objekte im Boden – teils über Jahrtausende –  hat die Alterung und den Abbau der Materialien mitunter massiv vorangetrieben. Gegenstände aus Keramik, Stein, Glas oder Metall sind dabei in aller Regel in einem besseren Zustand als Dinge aus organischem Material wie Leder oder Holz. Diese verdanken ihren Erhalt fast immer rein zufällig günstigen Umgebungsbedingungen. Das Wiederzusammenfügen der oft zahlreichen und teils winzigen Bruchstücke eines dem Boden entnommenen Gegenstandes erfordert viel Geduld und Geschick, das enorme Materialspektrum der Artefakte sehr umfangreiche Werkstoffkenntnisse.
 

Die Erstversorgung und Konservierung von archäologischen Fundstücken bei und direkt nach der Bergung erfolgt zumeist durch Restaurator*innen der Bodendenkmalpflege. Aber auch im musealen Bereich kann dies erforderlich sein, etwa im Fall von Funden, die mitsamt der sie umgebenden Erde geborgen und archiviert worden sind. Die Objekte in solche Blockbergungen werden dann erst im Museum „ausgegraben“. Dabei müssen alle Beobachtungen und Erkenntnisse am und zum Objekt sorgfältig dokumentiert werden.