Malerei im Fokus

Die Gemälderestaurierung ist die älteste Restaurierungswerkstatt des Braunschweigischen Landesmuseums: Sie existiert schon seit mehr als 50 Jahren. Die dort tätige Fachrestauratorin betreut einen Bestand von 1800 Gemälde, aber auch bemalte Leinwandtapeten und Miniaturen sowie um die 100 polychrom gefasste Holzskulpturen und Altäre.
 

Gemälde sind sehr empfindliche Kunstwerke: Sie unterliegen einer natürlichen Alterung, die nicht aufgehalten werden kann. Überzüge gilben, Farben werden dunkler oder verblassen, Malschichten brechen und lösen sich von der Unterlage, Bildträger werden beulig, können reißen oder zeigen Löcher. Diesen Alterungsprozessen lässt sich nur mit einem fundierten Fachwissen über die verwendeten Werkstoffe und deren Eigenschaften und langjähriger Erfahrung entgegenwirken. Dabei ist eine klare Orientierung am jeweiligen Kunstwerk erforderlich: Maßnahmen müssen in einem ständigen „Dialog“ mit dem Objekt getroffen und durchgeführt werden. Entscheidend sind eine kontinuierliche Beobachtung, regelmäßige Kontrollen und vor allem präventive Maßnahmen, das heißt eine Lagerung bei optimalen Umgebungsbedingungen.
 

Die Gemäldefachrestauratorin ist auch an der Provenienzforschung beteiligt: Aus den genauen Autopsien der Kunstwerke, die sie durchführt, können sich wichtige Anhaltspunkte zur Herkunft und Besitzergeschichte der Stücke ergeben.