Kaum etwas beeinflusst unsere Laune und unser Gemüt so stark wie das Wetter – und auf kaum etwas haben wir selbst so wenig Einfluss. Doch was ist bekannt über das Wetter der Vergangenheit? Wie war das Wetter und gibt es versteinerte Zeugen dafür?
In der neuen zweisprachigen (deutsch/englisch) Sonderausstellung „Versteinertes Wetter“ zeigt das Staatliche Naturhistorische Museum vom 15. November 2024 bis zum 13. April 2025 wie vergangene Wetterphänomene über Jahrmillionen hinweg in Gesteinen konserviert wurden.
Detaillierte historische Aufzeichnungen zu Wetter und Klima reichen lediglich Jahrhunderte zurück, wohingegen Steine Daten über Hunderte von Millionen Jahren verwahren können. Sie sind damit das größte Wetterarchiv der Erde, denn nahezu jedes Wetterelement hinterlässt versteinerte Spuren. So kann ein leuchtender Blitz im Sandboden einschlagen und dabei die Sandkörner sekundenschnell miteinander verschmelzen. Die dabei entstehende Blitzröhre (Fulgurit) berichtet noch viele Jahre oder Jahrhunderte später über das damalige Gewitterereignis. Starkregen, Hagel oder Frost hinterlassen unter bestimmten Bedingungen eindeutige Marken am Boden und können ebenso in Gesteinsplatten erhalten bleiben.
Durch anschauliche Exponate und interaktive Mitmach-Stationen wird veranschaulicht, wie Klima und Wetter das Leben auf der Erde prägten und fossile Spuren hinterließen, die noch heute gelesen werden können. Besucher*innen können u. a. eine Replik des bisher größten Hagelkorns bestaunen, im Plasma-Globus Blitze erzeugen oder testen, welche Windstärke sie durch Pusten selbst erzeugen können.
Dazu der Direktor des Staatlichen Naturhistorischen Museums, PD Dr. Mike Reich: „Ich hoffe, dass unsere Besucher*innen von Millionen Jahre alten versteinerten Regentropfen ebenso fasziniert sind wie ich.“
Die Ausstellung ist eine Kooperation mit dem Urweltmuseum GEOSKOP (Thallichtenberg) sowie dem Naturhistorischen Museum Schloss Bertholdsburg in Schleusingen, der Stiftung Schloss Friedenstein Gotha sowie der BGR (Außenstelle Berlin).