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Kunst setzt Zeichen

Neuerwerbungen aus dem alten Europa

Ausstellung

Selbstbildnis, Ludger tom Ring, 1547 aus der Sammlung des Herzog Anton Ulrich-Museum

Prof. Dr. Jochen Luckhardt, der aus dem Dienst scheidende Museumsdirektor, präsentierte in seiner letzten großen Ausstellung ab dem 24. Oktober 2018 bis zum 20. Januar 2019 ein "Best of" der Neuerwerbungen aus seiner Amtszeit unter dem Motto: Kunst setzt Zeichen.

„Herbst“ und „Winter“ von Balthasar Permoser, ein Selbstbildnis von Ludger tom Ring d. J., ein Bergkristallkreuz um 1400 – nur vier von genau 4410 Kunstwerken, die seit 1990 den Weg in die Sammlungen des Herzog Anton Ulrich-Museums in Braunschweig gefunden haben. Rund 270 dieser Neuerwerbungen präsentierte das Museum ab dem 24. Oktober 2018 bis zum 20. Januar 2019 in der großen Sonderausstellung „Kunst setzt Zeichen. Neuerwerbungen aus dem alten Europa“. Die ausgestellten Werke umfassen Gemälde, Grafiken, Skulpturen und Objekte der Angewandten Kunst. 

Die europäisch geprägte Sammlungstradition des Hauses, das zu den ältesten Museen Europas gehört, war während der Amtszeit des in Kürze aus dem Dienst scheidenden Museumsdirektors Prof. Dr. Jochen Luckhardt der zentrale Leitfaden für Neuerwerbungen. Deshalb wurden wesentliche Aspekte der Kunst Europas von der Antike bis in die Gegenwart in der Ausstellung in verschiedenen Themengruppen hervorgehoben.

Glaube – Liebe – Hoffnung
Der Bereich „Glaube – Liebe – Hoffnung“ war der prägenden Kraft der drei christlichen Tugenden gewidmet. Sie waren immer wieder Thema der europäischen Kunst, sei es in Form von Personifikationen, allegorischen Verschlüsselungen oder in Darstellungen biblischer Heiligenlegenden. Sie sollten als Vorbilder sowie moralische Ermahnungen dienen und zu tugendhaftem Handeln auffordern.

Wiedergabe
Die künstlerische Erfassung von Natur und Umwelt im Raum „Wiedergabe“ thematisierte den Versuch europäischer Künstler, die Realität in Ausschnitten zu fixieren. Die Wirklichkeit in Momentaufnahmen einzufangen führt zu einer Interpretation des Realen. Darstellungen von Orten, Personen und Landschaften dokumentieren die Umwelt somit nicht nur, sie dienen immer auch einem bestimmten Zweck.

Sinnbild
Der Bereich „Sinnbild“ präsentierte die Verbildlichung abstrakter Ideen. Dazu gehörten Erscheinungsformen der Natur, etwa Jahreszeiten und Kontinente oder Begriffe aus dem Dasein des Menschen, wie Leben, Vergänglichkeit und Sinne. Wie in einem Sammelalbum breitete sich eine unerschöpfliche Vielfalt an Sinnbildern in unterschiedlichsten Objekten aus.

Selbstwert

Der abschließende Blick des Künstlers auf das eigene Ich im Raum „Selbstwert“ war dem besonderen Sammlungs-Schwerpunkt der Selbstbildnisse des 20. und 21. Jahrhunderts im Kupferstichkabinett des Museums gewidmet. Das Selbstbildnis spiegelt als Medium der Analyse, der Erkenntnis und der Repräsentation grundlegende kulturelle Werte wieder.