Die Reise des herzoglichen Gesandten Konrad Detlev von Dehn nach Paris, 1723

Diplomatischer Geschenkeaustausch und Hofzeremoniell Ankäufe und Rezeption französischer Kunst am Wolfenbütteler Hof

Der Geheime Rat Konrad Detlev von Dehn reiste 1723 als Envoyé extraordinaire Herzog August Wilhelms zu Braunschweig-Wolfenbüttel (1662–1731) nach Paris und Versailles, um dem jungen Ludwig XV. (1710–1774) Glückwünsche zur Volljährigkeit zu überbringen und eine Verbesserung des Briefzeremoniells zu erwirken. Von Dehns sechsmonatiger Aufenthalt ist dank seiner offiziellen Legationsschreiben und persönlicher Briefe, die sich im Niedersächsischen Landesarchiv Wolfenbüttel erhalten haben, gut dokumentiert.

Im Zuge sammlungshistorischer Recherchen zu kostbaren Geschenken des französischen Königs und Ankäufen, die Eingang in die herzoglichen Kunstsammlungen fanden, wurde die außerordentliche Relevanz der Korrespondenz evident. Denn aus dem Blickwinkel des Gesandten wird eine Fülle von Themenkreisen berührt, die nicht nur für die Sammlungsgeschichte, für höfisches Mäzenatentum und außenpolitische Schachzüge des Wolfenbütteler Fürstenhauses eine bedeutende Quelle darstellen, sondern auch für die Versailler Residenzenforschung sowie die französisch-deutsche Transferforschung am Übergang zwischen Barock und Frühaufklärung.

In Kooperation mit dem Centre André Chastel in Paris und dem Niedersächsischen Landesarchiv Wolfenbüttel wird eine zweisprachige Edition erarbeitet.

Die Kooperation mit dem Centre André Chastel ermöglichte es, im Rahmen eines Forschungsaufenthalts korrespondierende Schriften und Bildquellen in französischen Archiven und Bibliotheken zu sichten.

Dr. Martina Minning

Prof. Dr. Stéphane Castelluccio

Kontakt

Dr. Martina Minning

Leitung Angewandte Kunst

E-Mail m.minning@3landesmuseen.de
Telefon 0531 1225-2407
Fax 0531 1225-2408

Herzog Anton Ulrich-Museum
Museumstr. 1
38100 Braunschweig