Vom 26. November 2016 bis 29. Januar 2017 präsentiert das Staatliche Naturhistorische Museum Braunschweig die Sonderausstellung „Die grüne Sahara – Felsbilder erzählen vom Klimawandel. Fotografien von Edgar Sommer“.
Im Zentrum der neuen Präsentation stehen urzeitliche Felsmalereien, die von Edgar Sommer in Fotografien festgehalten wurden. Diese frühen Malereien oder Gravuren sind in abgelegenen Felsregionen der Sahara zu finden und zeugen von einer vergangenen, weniger lebensfeindlichen Umwelt. Vor etwa 20.000 Jahren existierte das Wüstengebiet zwar schon, jedoch lag der Wüstengürtel zwischen dem Mittelmeerraum und dem tropischen Afrika weiter südlich. Als sich die eiszeitlichen Gletscher im Norden zurückzogen, hinterließen sie die Wüste als eine paradiesische Savanne, die ideale Voraussetzungen für Mensch und Tier bot. Menschen, Tiere und Götter sind auch die vorrangigen Motive der Felsbilder, die Edgar Sommer in seinen Fotografien festgehalten hat.
Die Felsmalereien geben interessante Einblicke in die Umweltbedingungen, die damals in der Sahara herrschten und welche Tiere dort lebten. Elefanten, Giraffen, Nashörner, sogar Flusspferde und Krokodile wurden von den steinzeitlichen Künstlern abgebildet. Klima und Vegetation müssen damals in der Zentralsahara savannenartig gewesen sein. Die Ausstellung gibt einen Einblick in die verschiedenen zeitlichen Perioden, die jeweils von unterschiedlichen Themen und Stilen geprägt sind. So stellten die Felsmaler in der sogenannten „Rundkopf-Periode“ (ca. 8000 – 6000 Jahre v. Chr.) kaum Tiere, sondern vorzugsweise Menschen sowie Götterfiguren mit runden Köpfen bei häuslichen oder zeremoniellen Tätigkeiten dar. Ein berühmtes Beispiel für diese Periode ist die „Höhle der Schwimmer“, bei der jedoch unklar ist, ob die waagerecht dargestellten Figuren wirklich Schwimmer zeigen sollten. In der Ausstellung werden zudem einige überlebende Tiere und Pflanzen aus der Feuchtphase der Sahara zu sehen sein, sodass sich interessante Vergleiche ziehen lassen.
Der Fotograf Edgar Sommer, der als Autor und Verleger tätig ist, studierte Fotografie und Kunst. Er reiste viele Male in die Sahara und nach Westafrika und publizierte mehrere Bücher zum Thema Felsbilder. Am 11. Januar 2017 wird er im Rahmen der Ausstellung einen Vortrag über „Das verlorene Paradies“ halten.