Fossile Schätze im Naturhistorischen Museum

Sonderausstellung präsentiert Neuzugänge der letzten Jahre

Am Samstag, den 28. April 2012, eröffnet das Naturhistorische Museum die erdgeschichtliche Sonderausstellung „Welt im Verborgenen – Fossile Sammlungsschätze“. Die präsentierten Fossilien sind fast alle Neuzugänge der letzten fünf Jahre und wurden hier noch nie öffentlich ausgestellt.

Von den insgesamt 72 Exponaten stammen 49 Objekte aus der Fossiliensammlung Hans Jablonka, die dem Museum erst kürzlich von der STIFTUNG NORD/LB · ÖFFENTLICHE als Dauerleihgabe zur Verfügung gestellt wurde. Den Schwerpunkt der Ausstellung bilden die besonders seltenen und kostbaren Wirbeltierfossilien. Highlights sind Objekte wie Flugsaurier, Brückenechse, Quastenflosser, Sonnenrochen und eine 140 Millionen Jahre alte Libelle. Die besondere Ästhetik dieser Exponate und interessante Forschungsergebnisse lassen deutlich werden, dass viele der kleinen Wirbeltiere, die oft im Schatten der Dinosaurier lebten, nicht weniger faszinierend sind als ihre gigantischen Zeitgenossen.

Die Sammlungen des Staatlichen Naturhistorischen Museums sind eine wahre „Welt im Verborgenen“, denn hier liegen über 98% der tatsächlich im Museum vorhandenen Präparate, sicher verwahrt in Magazinschränken. Nur knapp 2% des Sammlungsbestandes sind in den öffentlichen Bereichen ausgestellt. Doch auch in anderer Hinsicht repräsentieren die Exponate eine „Welt im Verborgenen“, denn sie alle lagen viele Millionen Jahre lang verborgen im Gestein, bevor Forscher sie entdeckten. Oft werden erst nach aufwändiger Präparation die Überreste der urzeitlichen Lebewesen unter den Sedimentschichten sichtbar. Sie geben uns die Möglichkeit, eine Welt zu rekonstruieren, die kein menschliches Auge sehen konnte.

„Nicht zuletzt durch Dauerleihgaben wie der Fossiliensammlung Hans Jablonka verfügen wir über einen reichhaltigen Fundus für Ausstellungen wie „Welt im Verborgenen“, die uns die Vielfalt des Lebens auf der Erde in weit zurückliegenden Epochen der Erdgeschichte vermitteln“, betont Museumsdirektor Prof. Dr. Ulrich Joger. „Daher gilt unserer besonderer Dank der STIFTUNG NORD/LB · ÖFFENTLICHE.“

Die Sammlung Jablonka wurde in den 1990er Jahren von der STIFTUNG NORD/LB · ÖFFENTLICHE erworben und sollte dem geowissenschaftlichen Institut der TU Braunschweig für Lehrzwecke zur Verfügung gestellt werden. Leider wurde zu jener Zeit der Studiengang Geologie/Paläontologie an der TU geschlossen, sodass die Sammlung Jablonka für viele Jahre im Geopark-Informationszentrum in Königslutter ausgestellt und kustodial betreut wurde. Im Februar 2012 zog die Sammlung endgültig nach Braunschweig, wo sie nun in der Paläontologischen Sammlung des Naturhistorischen Museums verwahrt wird. „Die STIFTUNG NORD/LB · ÖFFENTLICHE ist froh, dass die Fossiliensammlung Hans Jablonka nunmehr an ihrem eigentlich angedachten Bestimmungsort angelangt ist“, erklärt Axel Richter, geschäftsführendes Vorstandsmitglied der Stiftung.