Neueröffnung von Schaumagazin und Entdeckersaal

Der Umbau des neuen Erdgeschosses ist fertiggestellt

Am 28. April eröffnet das Staatliche Naturhistorische Museum in Braunschweig in Anwesenheit der Niedersächsischen Ministerin für Wissenschaft und Kultur, Dr. Gabriele Heinen-Kljajić, mit dem Schaumagazin und dem Entdeckersaal zwei neue Ausstellungssäle im Erdgeschoss des traditionsreichen Hauses.

Mit der Öffnung der beiden Säle werden die im Oktober 2012 begonnenen Sanierungs- und Umbaumaßnahmen, die umfangreichste Umgestaltung des Museums seit 75 Jahren mit einem finanziellen Volumen von 1,9 Millionen Euro, erfolgreich abgeschlossen.

Ursprünglicher Anlass der Umbaumaßnahmen war die Nachrüstung von Brandschutzmaßnahmen in Foyer und Treppenhäusern. Dank der großzügigen Unterstützung von diversen Förderern, wie dem Land Niedersachsen und der Europäischen Union via EFRE-Mitteln, der Stiftung Braunschweigischer Kulturbesitz, der Richard Borek Stiftung, der Braunschweigischen Landessparkasse, der Öffentlichen Versicherung, der Stiftung „Die Braunschweigische“ sowie der Firma BBR Bahntechnik konnte das Museum jedoch eine umfassende Neugestaltung des gesamten Erdgeschosses sowie der Außenanlagen in Angriff nehmen. So entstanden ein musealer Vorplatz mit vier „Zeitinseln“, ein neues Foyer, neue Garderoben und Aufenthaltsräume, ein neuer Museumsshop sowie drei zusätzliche Ausstellungsräume, die einen Zugewinn von 240 m² Ausstellungsfläche bedeuten. Der erste der drei neuen Ausstellungsräume, die Schatzkammer mit den ältesten Exponaten des Museums, konnte bereits im Dezember 2013 eröffnet werden. „Das neu gestaltete Erdgeschoss des Staatlichen Naturhistorischen Museums in Braunschweig ist die passende Visitenkarte für ein offenes, den Besuchern zugewandtes Museum“, sagte die Niedersächsische Ministerin für Wissenschaft und Kultur, Gabriele Heinen-Kljajić, anlässlich der Eröffnung. „Es bietet spürbar mehr Platz, mehr Service und ermöglicht den Besuchern einen mühelosen Einstieg in die Sammlungen. Damit ist das Museum ausgezeichnet auf wachsende Besucherzahlen vorbereitet.“

Das neue Schaumagazin ist ein wahres Schmuckstück, ein abgedunkelter Raum mit deckenhohen Glasvitrinen und effektvollen Verspiegelungen, die im Zusammenspiel mit der punktuellen

Beleuchtung der Tierpräparate nicht nur optisch die Ausstellungsfläche vergrößern, sondern vor allem für eine sehr stimmungsvolle Präsentation sorgen. Mehr als 500 Präparate, die bisher in den für die Öffentlichkeit nicht zugänglichen Magazinen des Museums schlummerten, haben einen neuen Platz gefunden. Die Idee des Schaumagazins als musealer Präsentationsform geht zurück bis ins 19. Jahrhundert, als die Exponate streng systematisch zu wissenschaftlichen Zwecken nach Arten sortiert in großen, frei stehenden Schaukästen gezeigt wurden. Zwei Medienstationen mit großen Touchscreens in der Mitte des Raumes bieten dem Besucher wissenswerte Hintergrundinformationen zu den Exponaten.

„Naturerlebnis indoor“ lautet das Motto des neuen Entdeckersaales. Der modern gestaltete Ausstellungsraum richtet sich vor allem an Kinder und Jugendliche, die Themen wie „Tarnen und Täuschen“, Tierspuren, Tierlaute, Zähne und Gebisse interaktiv erfahren können. Die Tiere der vier im Rahmen der Neugestaltung abgebauten Dioramen (Störche, Hasen und Kaninchen) finden hier wieder ihren Platz. Das Herzstück des größten der drei neuen Ausstellungsräume ist eine 13m lange Landschaftsvitrine, die das Leben über und unter der Erdoberfläche in naturgetreuer Anmutung zeigen wird. Die Einrichtung dieser „Bodenschnittvitrine“ können Besucher des Museums in den kommenden Monaten live beobachten, sie wird als letztes Element des Entdeckersaales vor den Augen der Gäste von den fachkundigen Präparatoren des Museums ausgestaltet.