New Realities. Wie Künstliche Intelligenz uns abbildet

KI-Kunst im Fokus einer neuen Sonderausstellung im BLM

Bilder kreieren, Texte schreiben, Gleichungen lösen, Rezepte recherchieren – spätestens seit der Veröffentlichung von ChatGPT ist Künstliche Intelligenz ein viel diskutiertes Thema in Gesellschaft, Kultur und Medien.

Eine neue Sonderausstellung im Landesmuseum Hinter Aegidien zeigt ab Mittwoch, den 10. April 2024 die KI-generierte Bilderserie „Hotel Le MarenKI“, die erörtert, wie Mensch und KI gemeinsam kreativ werden können.

Besucher*innen werden in den Räumlichkeiten eines glamourösen Grandhotels begrüßt. Gemütlich gepolsterte Sitzmöglichkeiten laden zum Verweilen ein, das Licht fällt behaglich durch die großen Rundbogenfenster und im Hotelrestaurant werden extravagante Speisen serviert. Auf den ersten Blick wirken die Darstellungen vertraut. Bei genauerem Hinsehen jedoch allerdings fallen Ungereimtheiten ins Auge: Concierge und Rezeptionistin wirken abwesend, die Sitzmöbel muten wie überdachte Telefonzellen an, in der Suppe schwimmt ein Schmetterling und in der Hotellobby schläft ein Löwe. Auf welchen Informationen basieren diese Bilder, in denen Realität und Fiktion miteinander verschwimmen?

Die Ausstellung, konzipiert vom Museum für Kommunikation Nürnberg in Zusammenarbeit mit der Kommunikationswissenschaftlerin Maren Burghard, untersucht die Schnittstelle zwischen Mensch und Künstlicher Intelligenz in kreativen Prozessen. Dabei bietet die von der KI „Midjourney“ durch sogenannte „Prompts“ generierte Bilderreihe dem Themenkomplex der KI-Kunst ein Diskussionsforum. Denn der Einsatz Künstlicher Intelligenz birgt zwar einerseits unzählige Möglichkeiten, andererseits jedoch auch viele Unsicherheiten. So stehen im Fokus der Ausstellung die Fragen, wie Künstliche Intelligenz neue Maßstäbe in Bezug auf digitale Ästhetik setzt, wie realitätsgetreu die generierten Bilder sind und wie Algorithmen und Daten sogar umgekehrt das Denken und die Wahrnehmung beeinflussen können.