Überlebensgeschichten

Wanderausstellung "HEIMATSUCHER" eröffnet

Ab dem 16. Januar 2018 zeigt das Braunschweigische Landesmuseum die Wanderausstellung „HEIMATSUCHER. Überlebensgeschichten des Holocausts für eine Welt ohne Rassismus“ des Vereins HEIMATSUCHER e.V.

Die Ausstellung erzählt anhand von 13 Zeitzeugenportraits Geschichten über das Leben vor, während und nach dem Holocaust und möchte Besucherinnen und Besucher dazu ermutigen, sich vertieft mit der Geschichte des Nationalsozialismus auseinander – und aktiv gegen Rassismus im Heute einzusetzen. Dabei richtet sich die Ausstellung vor allem an Schülerinnen und Schüler ab der 4. Jahrgangsstufe, die die Überlebensgeschichten kennenlernen und dabei selbst zu Zeugen der Zeitzeugen werden: zu „Zweitzeugen“.

In Briefen an die Überlebenden können die Besucherinnen und Besucher ihren Gefühlen Ausdruck verleihen, die die Ausstellung angestoßen hat. Die Briefe werden gesammelt und den portraitierten Überlebenden geschickt.

Die Wanderausstellung ist in die bisherige Präsentation zu den 1950er und 1960er Jahren in Deutschland integriert und bildet so den Kontrast zu der damaligen Stimmung von Wiederaufbau und Wirtschaftsboom, die in den ersten Jahrzenten nach Kriegsende herrschte - eine Zeit, in der sich die deutsche Gesellschaft mit ihrer nationalsozialistischen Vergangenheit schwer tat. Die Ausstellung „HEIMATSUCHER“ erhält in dieser Form der Intervention eine besondere Eindrücklichkeit.

Der Verein HEIMATSUCHER e.V. ist 2010 als Studienprojekt entstanden und seit 2014 ein eingetragener Verein, welcher sich in einem Zweitzeugenprojekt engagiert. Über die persönlichen Erzählungen von Holocaustüberlebenden macht der Verein Geschichte nachfühlbar und begreifbarer. Insbesondere junge Menschen verstehen die Bedeutung von Geschichte für ihr eigenes Leben erst durch die Begegnung mit einem Zeitzeugen. Doch Zeitzeugen werden nicht mehr lange sprechen können. Damit sie künftig nicht verstummen, erzählen die Vereinsmitglieder als Zweitzeugen ihre Geschichten über das Leben vor, während und nach dem Holocaust in Ausstellungen und Schulklassen weiter. Der Verein erhielt 2016 den startsocial-Sonderpreis der Bundeskanzlerin und den Zukunftspreis 2016 der Israelstiftung in Deutschland.