Kunstobjekte können nun mit digitaler 3D-Röntgentechnologie untersucht werden
Die Abteilung Konservierung/Restaurierung des Herzog Anton Ulrich-Museums verfügt über ein neues digitales, speziell für die Röntgenuntersuchung von Kunstobjekten konzipiertes 3D-Röntgensystem. Mit diesem können zwei- sowie dreidimensionale Aufnahmen von Gemälden, Skulpturen und auch Möbeln angefertigt werden. Diese Aufnahmen ermöglichen unter anderem, Erkenntnisse zum Erhaltungszustand oder zu nachträglichen Veränderungen zu gewinnen. Die Befunde dienen der Forschung und geben Aufschluss über bestmögliche Methoden der Restaurierung und Konservierung. Das Herzog Anton Ulrich-Museum baut damit technologisch auf jahrzehntelange wissenschaftliche Expertise auf und erweitert diese mit stereoskopischen 3D-Aufnahmen.
Die Röntgenanlage wurde nach den Anforderungen des Museums konzipiert und wird von speziell geschulten Restaurator*innen in eigens dafür ausgestatteten Räumen betrieben. Für das Betreiben des Röntgensystems musste im Vorfeld eine Strahlenschutzprüfung der gesamten Röntgeneinrichtung erfolgen sowie eine Betriebsgenehmigung durch das staatliche Gewerbeaufsichtsamt erteilt werden. Für die Einhaltung der gesetzlichen Strahlenschutzbestimmungen ist die Strahlenschutzbeauftrage des Museums zuständig.
Die neuartige, bisher in keinem weiteren europäischen Museum eingesetzte Röntgentechnologie setzte eine Investition von 270.000 € voraus. Unterstützt und im gesamten Umfang ermöglicht wurde der Kauf durch den Freundeskreis des Herzog Anton Ulrich-Museums und aus Mitteln des Legats Günter Schilling (Peine).