Eintauchen ins Mittelalter

Braunschweigisches Landesmuseum öffnet neues Familienmuseum

In St. Ulrici-Brüdern eröffnet das Braunschweigische Landesmuseum ein neues Familienmuseum rund um das Braunschweig des 13. Jahrhunderts

Voller Vorfreude lädt das Braunschweigische Landesmuseum in die neue Dauerausstellung „Bruneswic anno 1221“ in der Kirche St. Ulrici-Brüdern ein. Das Familienmuseum gewährt eine ungewöhnliche Annäherung an das hochmittelalterliche Braunschweig, das vor 800 Jahren noch Bruneswic hieß. Die Besucher*innen begegnen auf ihrer Entdeckungstour einer Kindergruppe im Alter von acht bis elf Jahren: die Magd Guda, der Novize Odo, der Knappe Wilderich und die Adlige Eleonore berichten altersgerecht von ihrer Lebenswelt mit den Aufgaben, Träumen und Herausforderungen, die die hochmittelalterliche Stadtgesellschaft für sie bereithält. Immer an ihrer Seite ist der Hund Cuno.

In Braunschweig ist das Mittelalter überall sichtbar und prägt unseren Alltag bis heute. Viele städtische Strukturen, Orte, Gebäude und Denkmäler sind auf das Engste verbunden mit ihrem prominentesten Vertreter Herzog Heinrich der Löwe (um 1130-1195).

Die jungen Museumsbesucher*innen erfahren von der Magd Guda, wie man im 13. Jahrhundert in der Braunschweiger Altstadt lebte, Eleonore berichtet, womit Adlige ihre Zeit verbrachten. Novize Odo erklärt die mittelalterliche Baukunst und Wilderich weiß als Knappe zu erzählen, welche Aufgaben ein Ritter hatte. Dabei werden zahlreiche archäologische Funde und mittelalterliche Objekte aus den Sammlungen des Landesmuseums eingebunden. Interaktive Stationen setzen sich mit dem mittelalterlichen Alltag in der Zeit von Heinrich dem Löwen, Kaiser Otto IV. und Herzog Otto dem Kind auseinander. Ein Indoor-Spielplatz bietet einen Raum für Kreativität und körperliche Aktivitäten.

„Mit der neuen Ausstellung „Bruneswic anno 1221“ möchte das Braunschweigische Landesmuseum weiterhin ein Ort für die ganze Familie sein. Kinder haben Spaß am Entdecken neuer Welten, dazu laden wir gerne ein.“ erklärt Museumsdirektorin Heike Pöppelmann.

„Wie war es, als Kind im Mittelalter zur Zeit Heinrichs des Löwen in Braunschweig zu leben?“ Dies für Kinder von heute aus der Sicht von Kindern im Mittelalter erlebbar zu machen, begeistert Ulf-Ingo Hoppe von der Stiftung Braunschweigischer Kulturbesitz (SBK) im neu eingerichteten Familienmuseum in der Brüdernkirche besonders. Denn dass die Regionalgeschichte des braunschweigischen Landes auch für kommende Generationen lebendig bleibt, ist der Stiftung ein besonderes Anliegen.

Die Ausstellung wird sich in den nächsten Monaten weiter entwickeln. Im Winter soll ein authentischer Nachbau im Originalformat eines mittelalterlichen Tretkrans gemeinsam mit der Jugendbauhütte Königslutter in Zusammenarbeit mit der Stiftung Braunschweigischer Kulturbesitz gebaut werden.

In historischer, atmosphärischer und geografischer Hinsicht bietet der Ort des ehemaligen Franziskanerklostersideale Anknüpfungspunkte zur Thematik der Ausstellung. Die bewährte Kooperation mit der evangelisch-lutherischen Landeskirche in Braunschweig wird so nach Projekten wie der großen Reformations-Ausstellung im Jubiläumsjahr 2017 und den Sonderausstellungen „Kunst trotz(t) Ausgrenzung“ (2018) sowie „Social Design. Wie wollen wir leben?“ (2020) fortgeführt.