Teil zwei der Sonderausstellung im Herzog Anton Ulrich-Museum widmet sich mit neuen Inhalten der faszinierenden Vielfalt, mit der Wasser in der Kunst dargestellt und interpretiert wird.
Wenig bestimmt die menschliche Existenz grundlegender als das Element Wasser: seine gerechte Verfügbarkeit oder sein Fehlen, seine lebensspendende oder zerstörerische Macht, seine Reinheit oder Verschmutzung. Diese Erkenntnis rückt das für 2024/25 von der Braunschweigischen Landschaft e. V. ausgerufene Themenjahr unter dem Motto „Wasser verbindet eine Region“ nachdrücklich ins Bewusstsein. Für das Herzog Anton Ulrich-Museum bot dies den Anlass, dem Wasser zwei aufeinanderfolgende Ausstellungen zu widmen.
Nach „Mythen des Wassers“ richtet das Museum ab dem 29. November 2024 den Fokus auf „Element of Life. Vol. 2: Wirklichkeiten des Wassers“. Die Ausstellung zeigt die unendlich wandelbare Gestalt des Wassers: Regenschauer, wogendes Meer, Überflutungen, Kanäle in Venedig und Amsterdam, Wassermühlen oder prächtige Brunnen. Kunstwerke verschiedener Gattungen, Sammlungen und Epochen belegen die Faszination, die das Element seit jeher auf Künstler*innen ausübt. Dies bezeugen Meisterwerke der Zeichnung und Druckgraphik von Rembrandt bis Ludwig Richter, von Canaletto bis Jean Dubuffet, von Ernst Ludwig Kirchner bis Serena Ferrario. Wasser ist das Element der Extreme: Bilder von Überflutungen und Untergängen beschwören die bedrohliche und zerstörerische Macht des Wassers. Dem sich gleichzeitig verschärfenden Mangel an Wasser widmet sich hingegen die Zeichnerin Nadine Fecht in einer unter extremen Bedingungen entstandenen monumentalen Papierarbeit aus einer Werkgruppe mit dem programmatischen Titel „alerts – Warnungen“. Ergänzt wird die Präsentation von Werken der Malerei, der Angewandten Kunst und der Klangkunst. Die Intervention von Klangkünstler Ulrich Eller macht das Wasser auch hörbar.
Kurator Prof. Dr. Thomas Döring betont: „Ziel unserer Ausstellung ist es, die Betrachtenden in einen Flow zu versetzen: sie sinnlich eintauchen zu lassen in die hinreißenden Bilder und Klänge des Wassers – und zugleich Reflexion auszulösen über die eigene Haltung zu diesem zentralen Element unseres Lebens.“
Zum zwanglosen Soft Opening der Sonderausstellung lädt das Herzog Anton Ulrich-Museum am Samstag, den30. November von 14 bis 18 Uhr bei freiem Eintritt zum Familientag. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Unter dem Motto „Blaue Stunden“ können Besucher*innen kreativ werden, sich passend zum Thema fotografieren lassen oder an Führungen durch die Sonderausstellung oder das Kupferstichkabinett teilnehmen (dort ist die Zahl der Teilnehmer*innen begrenzt).
Eine erste Kurator*innen-Führung findet am Sonntag, den 01. Dezember 2024 um 15 Uhr mit Prof. Dr. Thomas Döring statt, der Näheres zu den einzelnen Werken und der Sonderausstellung berichtet. Für die Teilnahme an dieser Führung ist eine Anmeldung beim Buchungsservice erforderlich (buchung.haum@3landesmuseen.de, 0531 1225-2424). Die Teilnahme kostet zuzüglich zum Museumseintritt 2 €.