Kein Abschied für immer

Prof. Dr. Ulrich Joger geht in den Ruhestand

Am 01. Dezember 2021 wurde Prof. Dr. Ulrich Joger offiziell als Leitender Direktor des Staatlichen Naturhistorischen Museums verabschiedet.

18 Jahre lang hatte er das Amt inne, das zum 01.01.2022 von PD Dr. Mike Reich übernommen wird. Bei der Verabschiedung im kleinen Kreis war auch Niedersachsens Minister für Wissenschaft und Kultur Björn Thümler anwesend: „Fast 20 Jahre lang hat Ulrich Joger als Direktor des Hauses für das Museum und für Niedersachsen Gutes bewirkt – und das auf verschiedensten Ebenen. Neben wissenschaftlich herausragenden Leistungen und der Umwandlung der kameralistisch geführten Museen in moderne Betriebe war er es, der mit Dauerausstellungen einen treuen Stamm an Besuchern für das Museum geschaffen hat. Seine Sonderausstellungen sind legendär und haben vielen Menschen den Blick in die Vorzeit unseres Planeten geöffnet."

Der Biologe und Paläontologe Prof. Dr. Ulrich Joger trat im Juni 2003 die Leitung des Staatlichen Naturhistorischen Museums an. Zuvor war er bereits über 16 Jahre als Kustos am Hessischen Landesmuseum Darmstadt tätig. Rund 35 Sonderausstellungen wurden unter seiner Leitung am Naturhistorischen Museum gezeigt, darunter zahlreiche Highlights wie „Jurameer“ (2014), „Körperwelten der Tiere“ (2016) oder „Jurassic Harz“ (2017).

Im Laufe seiner Amtszeit haben die Dauerausstellungen eine bedeutende Umgestaltung erfahren. So wurden von 2012 bis 2015 das Erdgeschoss und die Außenanlagen des Museums umfangreich erneuert. Auch der für die Abbildung der Biodiversität so wichtige Vogelsaal präsentiert sich seit 2020 in neuer Gestaltung und Konzeption.

Neben der Ausstellungstätigkeit etablierte Joger die paläontologische Abteilung am Naturhistorischen Museum und konnte so 2007 und 2008 erfolgreiche Grabungen in der Republik Niger leiten, bei denen die fossilen Überreste eines pflanzenfressenden Langhals-Dinosauriers geborgen werden konnten. Sie mündeten in der vielbeachteten Ausstellung „Projekt Dino. NEUentdeckte Saurier aus Afrika“ (2009).

„Das Naturhistorische Museum Braunschweig hat sich als Kultur- und Wissenschaftsinstitution einen bedeutenden Platz unter den deutschen Museen erarbeitet. Dies ist sicher auf die Kombination von Dauer- und Sonderausstellungen zurückzuführen, die auch eigene Forschungen sichtbar machen. Dass so viel erreicht wurde, verdanke ich meinem großartigen Team. Ich bin sicher, dass mein Nachfolger Dr. Mike Reich den eingeschlagenen Weg erfolgreich weiterführen wird“, resümiert Joger.
Der Abschied ist jedoch nicht endgültig: Prof. Dr. Joger bleibt dem Naturhistorischen Museum als ehrenamtlicher Mitarbeiter treu, lehrt weiterhin an der TU Braunschweig am Zoologischen Institut und plant bereits mehrere Forschungsprojekte im Niger und in Marokko.