Die Insekten haben wie keine andere Tiergruppe eine enorme Arten- und Formenfülle hervorgebracht. Im Insektensaal erhält der Besucher einen Einblick in diese Fülle von Anpassungen mit denen die Insekten nahezu jeden erdenklichen Lebensraum erobert haben.

Ihr Grundbauplan ist immer gleich. Dennoch wurden im Laufe der Stammesgeschichte die Mundwerkzeuge, Beine oder Flügel der Insekten in mannigfacher Weise umgeformt, sodass verschiedenartige Werkzeuge für die Nutzung verschiedener Nahrungsquellen und zur Fortbewegung bei ihnen vorkommen. Mit den Flügeln, Beinen oder Mundwerkzeugen können Insekten aber auch Laute erzeugen. Ihr hartes Außenskelett, der Chitinpanzer, eignet sich – durch Reibung seiner Teile aneinander – besonders zur Schallerzeugung.

Insekten im Wald

Insekten spielen im Stoffkreislauf des Waldes eine bedeutende Rolle. Sie fressen Blätter und Nadeln und helfen beim Abbau alten Holzes. Bei Massenvermehrungen können aber auch bedeutende Schäden entstehen. Besonders bekannt ist der Buchdrucker mit dem charakteristischen Fraßbild seiner Larven unter der Rinde. Zu den Nützlingen zählt die Kleine Rote Waldameise. Ein naturgetreues Modell einer Nestanlage zeigt in originaler Größe den Hügel, das Erdnest, den Sandauswurf am Hügelrand und den typischen Fichtenstock im Zentrum.

Insekten an der Wasseroberfläche

Die Wasseroberfläche stellt einen Lebensraum ganz besonderer Art dar. Durch die Oberflächenspannung des Wassers entsteht ein sogenanntes Oberflächenhäutchen, das für geringe Gewichte tragfähig ist. Bekannt sind vor allem Wasserläufer, Rückenschwimmer und Taumelkäfer. Sie werden in 40-fach vergrößerten Modellen gezeigt, die eigens im Museum angefertigt wurden.

Soziale Insekten

Honigbienen, Hummeln, Wespen, Hornissen, Ameisen und Termiten leben in Völkern oder Staaten. Während Honigbienen, Ameisen und Termiten ihre Nester über mehrere Jahre bewohnen, bilden Wespen, Hornissen und Hummeln nur Sommervölker. Im Spätherbst sterben bei ihnen alle Tiere des Volkes. Nur die jungen Königinnen überwintern an geschützten Plätzen und gründen im nächsten Frühjahr neue Völker. Die Ausstellung präsentiert neben einem lebenden Bienenvolk im Bienenbeobachtungsstock verschiedene Wespen-, Hornissen- und Hummelnester, Termitenbauten und ein naturgetreu nachgebildetes Nest der Roten Waldameise.