Geopunkt in Schandelah

Auf den Spuren der Erdgeschichte

Seit 2014 gräbt ein Team am Geopunkt von Schandelah in Meeressedimenten des Unteren Jura. Die Grabungserlaubnis wurde dem Naturhistorischen Museum von der Dr. Scheller Stiftung erteilt, die das Projekt von Anfang an begleitet.

Das Gestein, das an diesem Ort oberflächennah zutage tritt, ist als „Posidonienschiefer“ bekannt und hat ein Alter von etwa 180 Millionen Jahren. Die darin eingeschlossenen Fossilien repräsentieren die Fauna des Niedersächsischen Beckens, das ein Teil des Jurameeres war.

Wegen des Sauerstoffmangels am Boden dieses Meeres und dem damit verbundenen Fehlen von Aasfressern und anderen zersetzenden Organismen, der Feinkörnigkeit des Sediments und dessen Chemismus sind die Fossilien herausragend gut erhalten. Von mikroskopisch kleinen Algen und eingewehten Sporen über Fische, Ammoniten, Belemniten, aber auch Überresten von Krokodilen, Flugsauriern und Plesiosauriern bis hin zu kompletten Skeletten von Ichthyosauriern finden sich hier Fossilien von sehr unterschiedlichen Tier- und Pflanzenarten.

Ganz besondere Beachtung verdienen die in nur wenigen Horizonten vorkommenden Funde von fossilen Insekten. Diese sind oft mit feinsten Details überliefert und unter ihnen sind wohl noch etliche wissenschaftlich bislang unbekannte Arten. Die Erforschung dieser Funde wird noch viele zukünftige Forscher*innen beschäftigen.

Willkommen in Schandelah!

Grabungsleitung

Dr. Ralf Kosma

Leitung Paläontologie

E-Mail r.kosma@3landesmuseen.de
Telefon 0531 1225 - 3200
Fax 0531 1225 - 3901

Staatliches Naturhistorisches Museum
Gaußstr. 22
38106 Braunschweig