Paläogenetik

Bereits seit 2003 wird im Naturhistorischen Museum an “alter“ DNA, die aus Sammlungsobjekten gewonnen wird, gearbeitet.

Partner in diesem Projekt ist das Institut für Biochemie und Biologie der Universität Potsdam (Prof. M. Hofreiter). Zu diesen Untersuchungen gehören unter anderem:

  • DNA-Untersuchungen an Mammutknochen (4.000 bis 12.000 Jahre alt);
  • DNA-Untersuchungen an Knochen von Höhlenbären, Höhlenlöwen und Leoparden aus den Rübeländer Höhlen (30.000 bis 45.000 Jahre alt);
  • DNA-Untersuchungen am Skelett der Riesenseekuh des SNHM (ca. 400 bis 600 Jahre alt);
  • DNA-Untersuchungen am letzten Luchs Niedersachsens (200 Jahre alt).

Besonders die reichhaltigen Sammlungen gut erhaltener eiszeitlicher Knochen des Naturhistorischen Museums aus den Rübeländer Höhlen im Harz sind sehr lohnend für paläogenetische Untersuchungen. So wurde an den dort gefundenen Leopardenknochen 2018 bewiesen, dass Leoparden einst von Afrika über Europa nach Asien ausgewandert sind.

Die geringe Menge noch erhaltener DNA in alten Knochen und die Gefahr der Kontaminierung mit moderner DNA machen besondere Schutz- und Kontrollmaßnahmen nötig, um die „richtigen“ Daten zu erhalten. Aber es lohnt sich: Am „letzten Luchs Niedersachsens“, 1818 bei Seesen geschossen, konnte 2020 gezeigt werden, dass seine Vorfahren ursprünglich von Osten und nicht von Süden her zu uns kam. Zum Glück sind die heute im Harz wieder heimisch gewordenen Luchse von gleicher Provenienz.