Gunther von Hagens' KÖRPERWELTEN der Tiere

Ausstellung zeigt das Verborgene der Tierwelt

Gunther von Hagens´ KÖRPERWELTEN der Tiere stellen die Tieranatomie unverfälscht und anschaulich dar wie nie zuvor. Denn hier wird das unsichtbare Innere zu einem sichtbaren Äußeren – ohne Haut und Haar, damit wir es mit Haut und Haaren verstehen.

Vom 16. Januar bis zum 10. April 2016 präsentiert das Staatliche Naturhistorische Museum erstmalig in Norddeutschland Gunther von Hagens´ Sonderausstellung in den Räumen der Hamburger Straße 267 in Braunschweig.

Die beeindruckenden Ganzkörperplastinate von Giraffe, Elefant, Bär und Vogel Strauß sowie Pferd, Hund oder Kaninchen wurden mit dem Verfahren der Plastination hergestellt. 1977 von Gunther von Hagens entwickelt, ermöglicht die Technik Lebewesen detailgetreu und dauerhaft zu konservieren. So ist die Ausstellung eine abenteuerliche Reise durch das tierische Innenleben, sie zeigt im wahrsten Sinne des Wortes unverhüllt, was Tiere zum Leben und Atmen, Laufen und Schwimmen, Fliegen und Fühlen bringt. Hier lassen sich Nervensystem, Muskulatur, Knochenbau und Organe in einer nie dagewesenen Weise ansehen und studieren.

Fragen – so spannend wie die Antworten.
Wie viele Muskeln hat ein Elefantenrüssel? Steckt im Frosch ein Skelett? Wie sieht das Gehirn einer Katze aus? Und was wiegt eigentlich ein Giraffenherz? Die KÖRPERWELTEN der Tiere bringen ans Tageslicht, was sonst verborgen bleibt. Neben Ganzkörper- und Scheibenplastinaten sorgen auch Einzelpräparate, Querschnitte, Skelette und kunstvoll anmutende Gefäßgestalten für einzigartige Anatomie-Erlebnisse.
Die Ästhetik und der didaktische Wert der Exponate holen Menschen jeden Alters ab. Hier dürfen sich Kinder und Erwachsene, Schulklassen, Lehrende und Studierende auf Expedition ins heimische Tierreich und exotische Safari gleichermaßen begeben.

Die Highlights
Besonders imposant sind die größten Plastinate der Ausstellung: ein Asiatischer Elefant, Vogel Strauß, Giraffe oder Gorilla präsentieren einen unverstellten Blick auf die Anatomie der beeindruckenden Tiere. Das Ergebnis der aufwändigen Arbeit zeigt die fragilen Strukturen der größten Lebewesen unseres Planeten.

Eine Aufgabe der Superlative – Die Plastination der Asiatischen Elefantenkuh
Sie war rekordverdächtig, die Herausforderung, die Elefantenkuh in all ihren Dimensionen an das 30-köpfige Expertenteam um Dr. Gunther von Hagens stellte.
Das Tier ist mit seinen 3,5 m Höhe, 6 m Länge und 3,2 t Gewicht das gewaltigste Lebewesen, das je plastiniert wurde. Von den rund 64.000 benötigten Arbeitsstunden ging eine Vielzahl auf das Konto der Muskelpräparation, da das Entfernen der starken Muskelhüllen von der Muskeloberfläche mit sehr viel Aufwand verbunden war. Für den Austausch der Körperflüssigkeiten benötigte das Team sowohl eine neue, riesige Vakuumkammer, als auch 40.000 l Azeton und 4 t Silikon.
Insgesamt dauerte das Plastinationsverfahren des großen Tieres zweieinhalb Jahre. Da im Verlauf des Arbeitsprozesses der Elefant überdies auseinandergezogen wurde, ist das Präparat noch größer als zu Lebzeiten.
So können nun auch Laien wie Veterinäre entdecken, was sonst unter einer 2 cm dicken Hautschicht verborgen ist – die Muskel Massen und riesigen Organe eines Elefanten.