Vortrag

Waffengräber, Bronzeurnen und Kenotaphe

Komplexe Ritualpraktiken auf dem "reichsten Urnenfriedhof des östlichen Hannovers"

  •  –   Uhr

  • Leisewitzhaus
    Ägidienmarkt 12
    38100 Braunschweig

  • Erwachsene Eintritt frei

  • barrierefrei

  • Erwachsene

Nienbüttel ist mehr als nur ein "normales" Gräberfeld. Neben Bestattungen in Urnen, denen überdurchschnittlich oft Waffen mitgegeben wurden, finden sich hier rätselhafte, teils großdimensionierte Steinhaufen sowie Ansammlungen von Objekten ohne Grabbezug, die in ihrer Gesamtheit auf komplexe rituelle Praktiken hinweisen. Bereits während der frühen Grabungen Anfang des 20. Jahrhunderts wurde die Bedeutung dieses außergewöhnlichen Bestattungsplatzes erkannt – zu einer umfassenden wissenschaftlichen Publikation kam es aufgrund persönlicher Verstrickungen und einer desaströsen Inventarisierung der Funde jedoch nie.

Das Material ruhte in der Folge unbearbeitet in den Archiven des Niedersächsischen Landesmuseums. Erst über einhundert Jahre später sollte es wieder im Fokus der Forschung stehen: Im Rahmen eines Forschungsprojektes wurden nicht nur die Altgrabungen aufgearbeitet, sondern auch neue Ausgrabungen begonnen.

In ihrem Vortrag stellen Dr. Melanie Augstein (Niedersächsisches Institut für historische Küstenforschung) und Prof. Hans-Jörg Karlsen (Universität Rostock) zunächst die wechselvolle Forschungsgeschichte von Nienbüttel vor, die eng mit der Forscherpersönlichkeit Gustav Schwantes und dem Provinzialmuseum in Hannover verbunden ist, um anschließend auf die spannenden Ergebnisse der neuen Forschungen einzugehen.